Mittels Dünndarm-Kapselendoskopie wird der sogenannte mittlere Gastrointestinaltrakt mittels einer kleinen Kamera, die in einer Kapsel verborgen ist, untersucht. Die Untersuchung erfolgt ambulant. Die Größe der Kapsel entspricht einer sehr großen Tablette, sodass sie in der Regel gut geschluckt werden kann. Die Kamera liefert je nach Fortbewegungsgeschwindigkeit im Dünndarm 2-6 Bilder pro Sekunde, die an einen am Körper getragenen Empfänger gesendet werden. Das so entstandene Video aus dem Dünndarm wird anschließend an einem Computer von einem Arzt ausgewertet.
INDIKATION
Indikation für eine Dünndarmkapselendoskopie und notwendige Voruntersuchungen /Vorbedingungen (diese sind Voraussetzung für eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen):
Mittels Labordiagnostik nachgewiesene Eisenmangelanämie, die weder mittels Ösöphago-Gastro-Duodenoskopie (landläufig als Magenspiegelung bezeichnet) noch mittels hoher Koloskopie (landläufig als Darmspiegelung bezeichnet) abgeklärt werden konnte, wobei beide Untersuchungen nicht länger als 3 Monate zurückliegen dürfen. Im Vorfeld sollten auch eine gynäkologische oder urologische Blutungsquelle weitgehend ausgeschlossen bzw. möglichst unwahrscheinlich gemacht werden.
VORBEREITUNG
Für eine Dünndarmkapsel-Endoskopie muss der Dünndarm mittels Abführmittel gereinigt werden (ähnlich wie zur Vorbereitung für eine Darmspiegelung).
WIE LANGE DAUERT EINE KAPSELENDOSKOPIE?
Der gesamte Vorgang dauert in der Regel ca. sechs Stunden, wobei nach vier Stunden wieder kleinere Mahlzeiten eingenommen werden dürfen. Eine herkömmliche Kapsel schießt zwischen 50.000 und 60.000 Fotos der Darmwand und überträgt die Aufnahmen an das Aufzeichnungsgerät.